© Sektion Rosenheim DAV

Jahresbericht 2023 (19)

20 Jahre leistungsorientiertes Sportklettern für Kinder und Jugendliche in unserer Sektion

Nachdem im Jahr 2000 zusammen mit dem Finsterwalder-Gymnasium Rosenheim eine kleine Sportarbeitsgemeinschaft Klettern gegründet wurde, etablierte sich diese Trendsportart innerhalb von nur drei Jahren in Schule und Verein, so dass die strukturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen für ein leistungsorientiertes Klettertraining für Kinder und Jugendliche geschaffen wurden. Was innerhalb der letzten zwanzig Jahre hieraus entstanden ist, welche zahlreichen Erfolge auf Wettkämpfen aber vor allem auch auf persönlicher Ebene im Team erzielt worden sind, ist beeindruckend. Herzblut und Leidenschaft für das Klettern über eine Generation hinweg machte möglich, was anfänglich nur als Vision im Kopf kreiste. Mittlerweile sind die Athleten der ersten Generation als alte Trainerhasen tätig und geben ihr Wissen und ihre Erfahrung im Training und Wettkampf sowie auf unseren Felsausfahren weiter. Und auch für talentierten Kletternachwuchs wird gesorgt, ist bereits der Nachwuchs unserer Trainer im Team integriert.

Werfen wir doch einen aktuellen Blick auf die Aktivitäten unseres Rock&Bloc-Teams, der die ausgelebte Leidenschaft, die unbändige Freude und faszinierende Begeisterung für das Klettern lebhaft zeigt:
 

Rock&Bloc-Team III – „hier geht die Post ab“ - Training (Leo Wenz)

Das Team III hat dieses Jahr tolle Fortschritte gemacht. Es wurden 3 neue Mitglieder aufgenommen, die alle eine Bereicherung sind. Das Team zeichnet sich durch sehr viel Motivation und Zusammenhalt aus. Alle Mitglieder versuchen stets neue und schwerere Routen bis zum 9. Schwierigkeitsgrad zu bezwingen. Ich versuche alle bestmöglich auf ihre bevorstehende oder bereits begonnene Wettkampfsaison vorzubereiten. Ich merke, wie es die Kids motiviert und das Training sie zu Bestleistungen führt. Das alles macht mich als Trainer stolz. Ich blicke mit viel Zuversicht in das diesjährige Trainingsjahr. 
 

Viel Motivation und Spaß -Rock&Bloc-Team II (Lisa Reitmaier)

Ein erfolgreiches und spannendes Trainingsjahr neigt sich dem Ende zu. Wie jedes Jahr nach den Sommerferien stiegen einige aus unserem Team in Team I oder den Kader auf und wir konnten so neue Mitglieder aus dem Sichtungstraining aufnehmen. Aber egal in welcher Konstellation wir aufgestellt sind, wir sind motiviert. Unser Antrieb gilt den Soby-Cups, Stadtmeisterschaften und allen Veranstaltungen, an denen wir sonst starten dürfen. Um dort gute Platzierungen zu erreichen, „dürfen“ wir leider auch an unseren Schwächen arbeiten und das finden einige nicht so gut. 

Unsere Schwächen sind Überhang klettern mit viel Hüfteinsatz, Klimmzüge und allgemein alles, was mit Kraft zu tun hat und richtig anstrengend ist. Daher bauen wir am liebsten nur unsere Stärken aus und von Schwächentraining wollen wir eigentlich nicht so viel hören. Unsere Stärken sind dynamisches Rumhüpfen an Volumen, Bierhenkel schwingen im Dach, Plattenboulder ohne Griffe. Das ganze Training runden wir mit viel flachen Witzen ab, um den Spaß nicht zu verlieren. Durch Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung gelingt es uns, jede Woche mit Freude und Begeisterung am Training teilzunehmen.
 

Team I (Vale Heimbeck und Patrick Whitehead)

Nach den Sommerferien hat es einige Umstrukturierungen in den Teamaufteilungen gegeben. In diesem Trainingsjahr gibt es wieder ein Team 1, in dem sich manch alter Rock&Bloc´ler wiederfindet, aber auch unser Neuzugang Johanna. Sie hat sich sehr schnell eingegliedert und ist mit Spaß und Freude im Training dabei.

Wir Trainer Valentin und Patrick versuchen dem Team noch einiges an Motivation und guter Trainingsmoral mitzugeben. Denn auch dieses Jahr soll wieder sehr viel Wettkampfluft von den Teammitgliedern geschnuppert werden. Hierbei werden vor allem die SOBY-Cups in Augenschein genommen, da diese eine super Möglichkeit bieten, Wettkampferfahrungen zu sammeln.

Auch wird in diesem Jahr wieder alles darangelegt, für die Wettkämpfe und die allbekannte Teamfahrt zu trainieren, um erstklassige Ergebnisse und schwere Touren abzuholen. Das Team ist immer mit voller Motivation und Begeisterung im Seilkletter- und Boulderfieber, was die beste Voraussetzung dafür ist, im Jahr 2024 voll durchzustarten.
 

Rock&Bloc-Team / BFB-Kader Oberbayern Süd-Ost:  Wettkampferfolge, 
Sichtung und Bayernkader
(Bettina Aschauer)

Das Jahr 2023 begann mit einem Highlight: Der Deutsche Jugendcup in Rosenheim, an dem Thomas Kaufmann und Korbinian Gleissl erste nationale Wettkampfluft schnupperten.

Für die Bayerische Meisterschaft in Memmingen im Bouldern konnte sich Manou Gareis qualifizieren und sicherte sich den achten Platz. Noah Zebhauser (Jugend A) rutschte, genauso wie Artemii Sivash (Jugend B), in Memmingen knapp am Stockerl vorbei. Thomas Kaufmann (Platz 13) und Korbinian Gleissl (Platz 12) verpassten knapp das Finale. Noah Hofmann belegte Platz 20. Bei den Mädels holte sich Hannah Gstatter Platz 16 und Jouna Gareis Platz 23.

Im Juli, nach einigen Nominierungswettkämpfen im Frühling, stand die Bayerische Meisterschaft im Lead in Deggendorf an. Noah Zebhauser gelang ein Sprung ins Finale (Platz 6), ebenfalls Korbinian Gleissl (Platz 5). Thomas Kaufmann und Noah Hofmann nominierten sich ebenfalls für diesen Wettkampf und belegten Platz 9 und 14. Auch bei den Mädels war Rosenheim mit Hannah Gstatter (Platz 16) und Paula Thalhauser (Platz 13) auf der Bayerischen Meisterschaft stark vertreten.

Ein großes Ziel für viele der Jugend D/C war die Nominierung durch KidsCups für die Bayerische Meisterschaft Overall (Speed, Lead, Bouldern) in Bad Windsheim. Korbinian Gleissl konnte auf diesem Wettkampf die Silbermedaille nach Hause holen. Kurz hinter Artemii Sivash, der sich den ersten Platz verdiente. Isabel Meier belegte, knapp am Podest vorbei, den vierten Platz. Lucas Kays kletterte auf einen starken sechsten Platz, Fritz Daxlberger auf Platz 17.

Auf nationaler Ebene haben Artemii Sivash und Korbinian Gleissl das Feld ordentlich aufgemischt und konnten zeigen, dass sie auch mit der nationalen Elite mithalten können, was ihnen für das Jahr 2024 einen Platz im Bayernkader sicherte.

Am Ende des Jahres stand noch die Sichtung des Bergsportfachverbandes für die Kaderbesetzung 2024 an. Der aktuelle Kader besteht nun aus folgenden Athleten: Isabel Meier, Leo Haberl, Fenya Jansig, Korbinian Gleissl, Artemii Sivash, Fritz Daxlberger, Paula Thalhauser, Thomas Kaufmann, Hannah Gstatter, Noah Hofmann, Noah Zebhauser.

Nach einem ausgiebigen Wintertraining werden wir auch im Jahr 2024 wieder richtig durchstarten.

Mit Höchstgeschwindigkeit die Wand hinauf: Rosenheimer Mädchen und Buben wieder erfolgreich beim Speedklettern (Doni Zebhauser)

Vor über drei Jahren, im September 2020, wurde mit einer bayerischen Jugend-Meisterschaft die Speedwand der Sektion in der Rosenheimer Kletterhalle eingeweiht. In immer bester Kooperation mit dem Kletterhallenteam können wir seitdem dort Freitag für Freitag fleißig trainieren.

Für die jungen Speedkletterer war auch dieses Jahr die bayerische Meisterschaft wieder der Höhepunkt. Diese wird seit einigen Jahren im Rahmen von zwei Veranstaltungen ausgetragen, die Einzelergebnisse werden verrechnet und daraus werden die bayerischen Meister und die Ranglisten ermittelt.

Der erste Teil fand wieder einmal bei bestem Wetter, mit vorbildlicher Organisation und insgesamt 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Rosenheim statt: Unter vielen guten Platzierungen konnten aus Rosenheimer Sicht Korbinian Gleißl (Kader Rosenheim, Sektion Bad Tölz) mit einem ersten Platz, Noah Hofmann (Sektion und Kader Rosenheim) mit einem zweiten Platz und Artemii Sivash sowie Isabel Maier (beide Sektion und Kader Rosenheim) mit jeweils einem vierten Platz hervorstechen. Der zweite Wettkampf fand, wie schon im Jahr zuvor, in Erlangen statt, auch hier waren unsere Rosenheimer Mädel und Buben wieder gut dabei, so dass am Ende in der bayerischen Gesamtwertung Noah den dritten und Isabel den vierten Platz belegen. Gratulation an die Genannten, aber auch an alle anderen Athletinnen und Athleten, die sich durchwegs bestens „geschlagen“ haben.

 

Die zwei Verrückten aus dem Rock und Bloc-Team Fels (Vale Heimbeck)

Die erste von zwei große Unternehmungen von Jonas und mir ging an die Törlwand im Wilden Kaiser. Dort erspähte Jonas im Jahr zuvor noch einen unerschlossenen Pfeiler.

Es war noch sehr früh im Jahr, dennoch wollten wir das Projekt angehen. Gesagt getan, Mitte Mai ging es los. Der Zustieg der normal ca. eindreiviertel Stunden dauert, hat sich in dieser Jahreszeit aufgrund der Schneelage auf drei Stunden gezogen. An der Wand angekommen, haben wir aufgrund des vielen Schnees uns dazu entschieden, den Vorbau wegzulassen und von weiter oben in die Wand hinein zu queren. Von hier aus ging es zentral über eine Platte zu einem kleinen Überhang. Über diesem kommt der dritte Stand der Tour. In der nächsten Länge geht es an sehr scharfem aber gutgriffigem Fels zu einer Schuppe und von diesem zu einem perfekten Riss für Hand und Faustklemmer. 

In der letzten Länge geht es in leichterem Kaiser-Gelände zu einem großen Band. Von diesem gelangt man mit zwei Mal abseilen wieder zum Einstieg.

Anfang Juli ging es mit Bahn und Bus zur Wochenbrunneralm. Diesmal gelang der Zustieg sogar in eineinhalb Stunden. Unser Ziel an dem Tag war es, die ersten Seillängen bis zu unserem Stand zu erschließen und auch gleich zu klettern. Dies gelang auch und somit waren wir nach zwei Längen an dem Stand vom letzten Mal angekommen. Hier ging es über die bereits eingerichtete Tour nach oben. Rausgekommen ist eine sehr geniale fünf Seillängen lange Tour Namens „Pfeiler der Freundschaft“. Die schwerste Seillänge ist eine 8+. Für weitere Informationen könnt ihr uns immer gerne fragen. Viel Spaß beim Probieren! 
 

Die zweite Unternehmung im September ging an die Kleine Halt Westwand, hier hat Jonas ebenfalls wieder einen unberührten, steilen Pfeiler erspäht. Es ging erst einmal vier Stunden mit schwerem Gepäck in das Kaiserbachtal hinein. Nach einer kurzen Ruhepause vor dem Einstieg ging es über leichtes Gelände hin zu einer kleinen Höhle in der Wand. Hier beschlossen wir, unser Biwak für die Nacht aufzuschlagen. Die Höhle war zwar klein und feucht, aber sehr gemütlich. Noch am gleichen Tag haben wir angefangen, die ersten eineinhalb Längen zu erschließen. Nach einer sehr ruhigen und gemütlichen Nacht ging es nach einem ausgiebigen Frühstück wieder los. Motiviert wie wir waren, wollten wir auch gleich die erste Länge durchsteigen. Doch wir beide scheiterten an der Schlüsselstelle. Nun ging Jonas die am Vortag schon begonnen Länge an. Hier entstand nach harter langer Arbeit und vielen technische Tricks, ein ca. 20 m langer, stetig steigender Quergang, durch eine leicht abdrängende kompakte Platte bis in eine seichte Verschneidung. Von hier aus geht es über den steilsten Teil des Pfeilers auf eine Platte. Nach weiteren 15 m sind uns leider die Bohrhaken ausgegangen. Was gar nicht so schlecht war, denn wir mussten unser Biwak noch räumen und uns noch fünfmal abseilen, bevor die Nacht hereinbrechen würde. 

Alles in allem waren die beiden Aktionen sehr cool und wir freuen uns auf fleißige Wiederholer unserer Tour an der Törlwand. 

Jonas und ich sind sehr motiviert, die Tour an der kleinen Halt Westwand so früh wie möglich fertigzustellen, um eine weitere grandiose Tour im Kaiser eröffnen zu können.  
 

Ein Mammut-Kletterwettkampfwochenende in Rosenheim (Manfred Mauler)

In Kooperation mit der Kletterhalle Rosenheim und dem Bergsportfachverband hat die Sektion Rosenheim von Samstag, 14.05. bis Sonntag, 15.05. zwei Wettkämpfe mit insgesamt 250 teilnehmenden Kindern und Jugendlichen nahezu perfekt organisiert. Und nebenbei waren die StarterInnen des Rock&Bloc-Teams Rosenheim mit acht Top 8 - Platzierungen im Speed, darunter ein zweiter Platz - und sechs Finalplatzierungen, darunter zwei erste Plätze im Lead, außerordentlich erfolgreich.

Nur aufgrund der hervorragenden Organisation konnte innerhalb eines langen Tages die Riesenanzahl von über 160 (!) StarterInnen über unsere Außenspeedwand „gejagt“ werden. Sowohl die Athlet*innen der Jugend A und B, als auch die der C und D konnten das erste Mal in dieser Saison zeigen wie schnell sie sind. Mit der rekordverdächtigen Zeit von 6.286 konnte Korbinian Gleißl (Sektion Tölz) an seiner Trainingswand vom Kadertraining in Rosenheim den Titel holen. Viele knappe Rennen entschieden sich nur über 100stel Sekunden, so dass von Nervenflattern bis Nervenkitzel für jeden etwas dabei war.  Neben altbekannten Gesichtern gab es in der Jugend A und B ein paar Überraschungen, vor allem von Noah Hofmann aus Rosenheim, der von Runde zu Runde immer bessere persönliche Bestzeiten an die Wand zauberte und erst im Finale mit einem Wimpernschlag von 0,15 Sekunden zurück auf dem hervorragenden zweiten Platz landete. 
 

Im Lead nahmen 90 Athleten und Athletinnen an unserem Kids Cup teil. Die Jugend C und D im Alter von 9-13 Jahren konnten sich durch zwei Qualifikationstouren Plätze im Finale sichern. Die Athlet*innen machten es spannend.  In jeder Startklasse gab es mehr als 20 SportlerInnen, aus diesen gingen dann 8 FinalistInnen hervor. Die Stimmung war definitiv sehr gut. Es wurde angefeuert und mitgefiebert. Nur das Wetter spielte nicht ganz mit – ein Glück, dass der Wettkampf selbst im Innenbereich der Halle im Warmen stattfand. Die FinalistInnen waren in ihrem Element und gaben in ihrem Onsight-Versuch in der Finalroute einfach alles! Ein moderner Stil der Routen gemischt aus kräftigen, dynamischen und technischen Zügen haben die Stärken eines jeden Athleten zumindest einmal ansprechen können und lieferten ein sehr gutes Gesamtpaket. Ein Erlebnis für jeden Starter wie auch für die Zuschauer. 

Aus Rosenheimer Sicht sind die Spitzenleistung von Isabel Maier in der Jugend D weiblich und Artemii Sivash in der Jugend C männlich hervorzuheben, die beide auf Platz 1 kletterten. 

Dank eines großartigen Teams aus unserer Sektion und der Kletterhalle Rosenheim durften alle StarterInnen einen weiteren gelungenen Wettkampf als Erfahrung für sich und ihre Sportlerlaufbahn erleben. Auch die Schrauber Andi und Niklas von der Sektion Rosenheim haben hervorragende Arbeit geleistet und einen tollen Kids Cup ermöglicht, bei denen sich die TeilnehmerInnen über großzügig gesponserte Preise von IKO Sport freuen durften.
 

Talentsichtungszentrum Sektion Rosenheim (Patricia Lihs)

Auch im Jahr 2024 darf sich die Sektion Rosenheim Talentsichtungszentrum nennen. Der Bergsportfachverband evaluiert alle vier Jahren die bayerischen Sektionen, um den Namen Talentsichtungszentrum vergeben zu können. Für die nächsten vier Jahre hat die Sektion für ihre gute Nachwuchsarbeit und Zusammenarbeit mit dem Bergsportfachverband erneut das Siegel “Talentsichtungzentrum“ erhalten.

Ein Talentsichtungszentrum (TSZ) ist ein Ort, an dem junge Klettertalente erkannt werden und ein Umfeld geschaffen wird, in dem sie sich persönlich und sportlich entwickeln können. Mitgliedsvereine, die dieses vom Bergsportfachverband ausgestellte Qualitätssiegel tragen, engagieren sich besonders in der Förderung des Nachwuchsleistungssports. Berücksichtigt bei der Auswahl werden dabei Voraussetzungen in den Bereichen Mitgliedsvereins- und Trainingsstruktur, Zusammenarbeit, Aus- und Fortbildung und Wettkampfstruktur sowie Trainingsinfrastruktur sowie Engagement im Schulklettern.

Die Talentsichtungszentren werden durch den BFB finanziell und ideell gefördert.

Sichtung 2023 „Spaß am Klettern - viel besser und fit werden – gutes Training bekommen - Wettkämpfe klettern - Freunde mit Gleichgesinnten haben“ (Manfred Mauler)

Wie jedes Jahr im Herbst stand auch dieses Jahr das Sichtungstraining des Rock&Bloc-Teams der Alpenvereinssektion Rosenheim für talentierte und motivierte Kinder und Jugendliche in der Kletterhalle Rosenheim in Stephanskirchen an. Unter den angemeldeten Nachwuchskletterern im Alter von 8 bis 13 Jahren war trotz der Konkurrenz um die abgezählten begehrten Teamplätze die Stimmung sehr gut und es stand die Freunde an der Bewegung in der Vertikalen im Vordergrund.

Nach der Begrüßung und Einführung in den Ablauf ging es schon beim Aufwärmen zur Sache. Bewegungsintensive und koordinative Aufgaben brachten die Teilnehmer auf Betriebstemperatur, bevor jeder seine Schnelligkeit im Speed-Klettern an den Holzleisten an unserer Normspeedwand unter Beweis stellen durfte.

Im Anschluss standen vier Boulderprobleme zur Aufgabe, in denen in Teamarbeit in 4 Versuchen um eine Lösung getüftelt wurde. Neben Spannung und Oberkörperkraft fordernder Kletterei in sehr steilen Wandabschnitten waren auch Bewegungsgefühl und Tritttechnik, sowie Gleichgewicht und Körperbeherrschung an Kanten und in Platten gefragt.

Nach einer kurzen Pause stand das Lead-Klettern auf dem Programm. In zwei Kletterrouten wurde neben der Vorstiegsleistung vor allem auch die Sicherungstechnik in einer Seilschaft beobachtet – Teamfähigkeit, Partnercheck, Bedienung eines halbautomatischen Sicherungsgeräts sowie das Verhalten bei Fall- und Sturztests stand zu Prüfung.

Zu guter Letzt hieß es noch einmal alle Reserven zu mobilisieren. In einigen Kraft- und Beweglichkeitstests wurde Durchhaltevermögen, Motivation und Ehrgeiz abgefragt.

Nach beinahe 3,5 Stunden Anstrengung fiel den Trainern Klara Zebhauser, Manou Gareis, Leo Wenz und Manfred Mauler die Entscheidung alles andere als leicht. Unter Berücksichtigung des Leistungsniveaus, dem Beherrschen der Sicherungstechnik, der Motivation und der bereits bestehenden Teamkonstellation konnten sich letztlich Lola, Johanna, Julian, Elias, Ben, Aaron, Noah und Valentin über einen begehrten Platz in einem unserer Nachwuchsteams des Talentsichtungszentrum Rosenheim freuen.

Damit trainieren nun beinahe 50 Kinder und Jugendliche regelmäßig mindestens zweimal pro Woche altersgemäß und leistungsorientiert in fünf Rock&Bloc-Teams. Vielen Dank an dieser Stelle an die Kletter- und Boulderhalle Rosenheim, dem Stuntwerk Rosenheim, Iko Sport Rosenheim sowie der DAV Sektion Rosenheim und der kooperierenden Kletterstützpunktschule Sebastian-Finsterwalder Gymnasium Rosenheim ohne deren großartige Unterstützung dieses Talentförderung nicht möglich wäre!

Die perfekte Kletter-Kooperation von Schule und Verein - das Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium Rosenheim und das Rock&Bloc-Team der DAV Sektion Rosenheim (Manfred Mauler)

Die Schulmannschaft des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums Rosenheim - Judith Eisermann, Sebastian Gräfe, Noah Dierfeld, Fritz Daxlberger, Valentin Kühn und Thomas Kaufmann, alle samt Mitglieder des Rock&Bloc-Teams wurde auf der Sportgala für den Gewinn der Bayerischen Meisterschaft im Jahr 2023 in der Altersklasse 2009 und jünger geehrt. 

Diese Auszeichnung ist die Fortsetzung von bereits 17 (!) gewonnenen bayerischen Titeln seit 2007 und gipfelte in diesem Jahr im sensationellen Gewinn der Vizedeutschen Meisterschaft!

Diese einmalige Erfolgsgeschichte beruht auf der langjährigen Zusammenarbeit von Schule und Verein. In zahlreichen Sportarbeitsgemeinschaften trainieren die Schülerinnen und Schüler des SFG zumeist unter der Betreuung von ehemaligen oder älteren AthletInnen unserer Schule im Rock&Bloc-Team der DAV Sektion Rosenheim mit. Nur auf diesem Weg kann die mannschaftlich notwendige, sehr hohe Kletterleistung erzielt werden und ein eingeschworenes Team wachsen, welches auch im neuen Jahr „nicht loslassen wird“.
 

Im Team fast die Höhe des Mount Everest erklettert (Manfred Mauler und Manou Gareis)

Die diesjährige bereits 18. Kletterausfahrt des Rock&Bloc-Teams der Alpenvereinssektion Rosenheim führte uns ins Maltatal an wunderschöne Felsen.

Trotz wenig positiver Wetteraussichten konnten 34 motivierte Rock&Bloc´ler mit guter Laune am letzten Julisonntag in Richtung Maltatal aufbrechen, nachdem mit Ausnahme eines sehr zügig zum Treffpunkt kommenden Betreuers alle pünktlich in aller Frühe am vereinbarten Treffpunkt waren.

Im Maltatal angekommen, ging es gleich an das Zelte aufbauen. Mit vereinten Kräften stellten wir das große Gemeinschaftszelt auf. In der Hoffnung, alles regensicher installiert zu haben, ging es nach einer kurzen Vorbesprechung aufgeteilt in drei Kleingruppen mit jeweils mindestens zwei Betreuern Richtung Fels.

In den darauffolgenden vier Tagen probierten sich sowohl Athleten, als auch Betreuer in den unterschiedlichsten Touren bis zum oberen neunten Schwierigkeitsgrad und erkletterten jede Menge Graderhöhungen.

Am 3. Tag der Woche, in der wir durch frühes Aufstehen und Studieren der verschiedensten Wetterberichte einigermaßen trocken blieben, erwischte uns das Wetter jedoch eiskalt. Von einer Minute auf die andere fing es plötzlich stark zu regnen an. Jeder, der etwas tragen konnte, schnappte sich Seile und Rucksäcke und lief so schnell wie möglich zu den Autos, in der Hoffnung, so wenig wie möglich nass zu werden - jedoch ohne Erfolg! Die Zwischensicherungen, die bis zu dem Zeitpunkt noch nicht ausgebaut waren, mussten hängen gelassen werden und konnten erst am nächsten Tag, bei wieder einigermaßen trockener Wand, geholt werden. Dafür wurden die nächsten 2 Tage unerwartet schöner und wärmer. Am nach vier Klettertagen wohlverdiente Ruhetag wurde entspannt und gespielt am Campingplatz. 
 

Das besondere Highlight fand jedoch im Fluss Malta statt - mit vereinten Kräften hatte es sich das Team zur Aufgabe gemacht, eine Staustufe aus großen Steinen für einen Naturpool zu bauen, um sich im eiskalten Wasser abzufrischen.

Unser Teamfahrt-Baby Lucia Groß, die uns überall hinbegleitete, nahm am Ruhetag ebenfalls ein Bad, allerdings nicht im Naturpool, sondern in einem unser großen Kochtöpfe voll lauwarmen Wassers.

Am folgenden Tag war es uns aufgrund des bereits in der Nacht einsetzenden Dauerregens leider unmöglich mit der gesamten Gruppe an den Fels zu fahren. Während sich die besten von uns in den steilsten überhängenden Sektoren des Tals geschützt vor dem Regen die Felsen hinaufkämpften, packte der Rest seine Klettersachen und fuhr in die nahegelegene Kletterhalle, in der wir dann fast alle Routen erfolgreich belagerten.

Nachdem auch der Samstag Dauerregen versprach, fiel der Beschluss, einen Tag früher als geplant aus dem Maltatal in Richtung Heimat aufzubrechen und die Kletterwoche zu beenden. Nichtsdestotrotz war die 18. Teamfahrt ein voller Erfolg mit 
fast 600 gepunkteten Routen bis in den 9. Schwierigkeitsgrad beinahe 20 Graderhöhungen unerbittliche Volleyballausscheidungsrunden sehr leckeren vegetarischen Gerichten Musikkultur bei Gitarre, Trompete und Gesang.
 

Teamfahrt sehr harmonisch und teamorientiert ablief - die Älteren hatten immer ein Auge auf die Jüngeren und kümmerten sich um ein sicheres, faires Miteinander – vielen Dank allen Beteiligten hierfür!

Weiterhin gilt unser Dank den großzügigen Eltern für ihre gespendeten Essenspakete, unserer Sektion für die finanzielle Unterstützung und in erster Linie unseren Trainer*innen, die in ihrer Urlaubszeit diese ehrenamtliche verantwortungsvolle Aufgabe so engagiert übernommen haben.

Nachdem die 18. (!) Sommerkletterfahrt nun bereits wieder Vergangenheit ist, sind wir schon in voller Vorfreude und freudiger Erwartung auf das nächste Jahr.

Alleine in der Vielfalt der Aktionen und Erlebnisse des einen vergangenen Jahres zeigt sich, dass Klettern so viel mehr ist als ein bloßer Sport – es ist eine Lebenseinstellung voller Verbundenheit zu Erlebnis und Natur, voller Lebensfreude auf dem Weg nach oben, aber vor allem auch zu sich selbst.

So hoffe ich, dass dieser Weg für viele kletternde Kinder und Jugendliche aus den letzten 20 Jahren zu ihrem Weg geworden ist und weiterhin werden wird.

Damit dies gelingen mag das Wichtigste zu guter Letzt: Ein herzliches DANKESCHÖN an alle, die uns auf diesem Weg so großzügig unterstützen und sich engagieren!

Manni Mauler, Referent Sportklettern