© DAV Sektion Rosenheim - Christoph Schnurr

Kleine Skidurchquerung in den Tuxern

Mobilität und Anreise sind DIE Themen einer Sektion bei der CO2-Bilanzierung und die Meinungen gehen auseinander.

Einfacher ist es bei Durchquerungen. Man kommt woanders heraus als man gestartet ist und muss dann wieder zu seinem Auto zurück. Bei öffentlicher Anreise hingegen, steigt man einfach in den nächsten Bus oder Zug und fährt wieder gemütlich nach Hause.

Wir steigen in den 7:30 Zug in Rosenheim und sind eine gute Stunde später am Bahnhof Fritzens-Wattens. Die Fahrt vom Bahnhof zum Lager Walchen ist die Herausforderung dieser Reise. Einen Bus in die Wattener Lizum gibt es nicht. Taxi fahren wollen wir nicht, wollen wir doch unseren CO2-Fußabdruck so klein wie möglich halten. So versuchen wir es mit Trampen. Ist ja schon ein paar Jahre her, dass wir getrampt sind, aber des Öfteren haben wir auch schon Bergsteiger ein Stück des Weges mitgenommen. Warum nicht einmal umgekehrt. Also, Finger raus und nach gut 20 Minuten erbarmt sich ein einsamer Skitourengeher und nimmt uns mit. Es dauert nicht lange und wir reden, nicht nur über das grandiose Wetter, den wenigen Schnee, die Wattener Lizum und die Nato, sondern auch über andere Themen, wie z. B. den Klimaschutz. Er freut sich, dass er uns mitnehmen kann und so seine Klimabilanz verbessert. Wir freuen uns, kein zusätzliches Verkehrsmittel auf die Straße gebracht zu haben. Everybody is a winner!

Den Rest kennt man ja. Bergrauf, bergrunter, auffellen, abfellen, laufen und Abfahrten im Gelände. Um 10 Uhr machen wir uns an den Aufstieg zur Torspitze mit einem kleinen Umweg über die Graue Wand, nicht ganz freiwillig, aber der Schnee und das Wetter sind genial und die Freude in uns kennt keine Grenzen. Abfahrt zur Vallruck-Alm und Aufstieg zum Geiseljoch. Unberührter Powder bis zur Straße zur Weidener Hütte, wo wir nach einem ausgefüllten Tag gegen 17:30 eintreffen. Ein gutes Abendessen, das ein oder andere isotonische Getränk und ein gutes Lager. Was braucht man mehr.

Der Wetterbericht für den nächsten Tag ist wenig vielversprechend, aber zum Glück weiß das Wetter davon nichts. Die Wolkenlücken werden immer größer und am Rastkogel stehen wir bei wolkenlosem Himmel und Sonnenschein. Wir trauen uns in die letzten unverspurten Hangbereiche und hoffen, nicht das vom Lawinenlagebericht genannte Pech zu haben und doch noch etwas auszulösen. Zum Glück haben wir kein Pech, steigen zum Sidanjoch und geniessen die letzten Schwünge nach Hochfügen.

Etwas irritierend sind die Schilder, dass man auf der gut präparierten Straße nur Schlittfahren darf. Skifahren und Snowboarden verboten. Am Ende der Straße, kurz vor dem Parkplatz dann die fest installierte Verschüttetensuchgerätkontrollstation. Nehmen die Schlittenfahrer jetzt auch schon ein VS-Gerät?

Dann Kaffe und Kuchen und ab in den übervollen Skibus nach Fügen-Hart, wo uns nach wenigen Minuten die Zillertaler Schmalspurbahn nach Jenbach und der Cityexpress nach Kufstein bringt. Ein letztes Mal umsteigen und ab in die Bayerische Oberlandbahn.

Harry, vielen Dank - was für 2 gelungene Tage!