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Jahresbericht 2023 (25d)

Hochtouren Piz Buin

01.04.2024

Hochtour Piz Buin (3.312 m), Touren von der Wiesbadener Hütte

Vom 02.07. bis 05.07.2023 fanden die Hochtouren aus unserem DAV-Programm 2023 in der Silvretta unter Leitung von Josef Müller statt.

Am ersten Tag ist unsere Gruppe mit dem Auto in die Silvretta gefahren: Von Rosenheim über Innsbruck und Landeck ins Paznauntal bis zur Bieler Höhe als Ausgangspunkt.

Von der Bieler Höhe (2.020 m) aus ging es am Stausee vorbei ins Ochsental in gut zwei Stunden bis zur Wiesbadener Hütte (2.440 m). Der Himmel war bewölkt, die Berge waren oft nicht zu sehen, aber es regnete nicht.
 

Für Montag war die Wettervorhersage gut, deshalb nutzten wir die günstigen Bedingungen zur Besteigung des Piz Buins (3.312 m). Zuvor wurde bei den Hüttenwirten die aktuelle Situation erfragt, da die Buinlücke steinschlaggefährdet war. Das Fazit: Mit gutem Risikomanagement ist die Buinlücke begehbar. Start war um 7 Uhr in der Früh. Zuerst ging es auf die andere Talseite. Von dort aus dann über den Ochsentaler Gletscher, anfänglich recht steil, dann flach zur Buinlücke. Von hier stiegen wir ohne größere Pause ein gutes Stück mit Steigeisen an den Füßen in Richtung Nord-West Grat des Piz Buins auf. Die Gruppe meisterte den Aufstieg durch die Kamine des Buins recht gut, so dass der Gipfel zügig erreicht werden konnte. Nach einer kleinen Pause mit guter Fernsicht - nur in Richtung Westalpen waren viele Wolken am Horizont - ging es auf dem gleichen Weg wieder zurück zur Hütte, wobei beim Abstieg zweimal das Seil zum Abseilen gebraucht wurde. Nach gut acht Stunden wurde die Hütte erreicht.
 

Am Dienstag ging es dann auf das Silvrettahorn (3.244 m). Der erste Teil des Weges ist der gleiche wie zum Piz Buin. Ab dem flachen Teil des Ochsentaler Gletschers geht es aber dann nach links (Westen) zuerst steiler, dann flacher, später Richtung Nordwesten zu einem markanten Punkt am Grat, der das Silvrettahorn mit dem Silvretta Egghorn verbindet. Von dort aus wird zuerst über steilen Schotter, dann mit leichter Kletterei bis zum Absatz ca. 80 Höhenmeter bis unter den Gipfel aufgestiegen. Der Gipfel sieht von dort unnahbar aus, aber mit Kletterei im 2. Schwierigkeitsgrad, teilweise ausgesetzt, ist die Route gut machbar. Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Weg und die Hütte wurde gegen halb zwei erreicht. Um 15 Uhr war der erste Donner zu hören - der Wetterbericht passte fast auf die Minute.
 

Am Mittwoch wurde noch ein kleinerer Gipfel, der Ochsenkopf (3.057 m) bestiegen. Dieser Berg liegt auf der gleichen Talseite wie die Hütte. Der Aufstieg begann direkt hinter der Hütte. Der Weg ist im ersten Teil eine schöne Wanderung, nur Richtung Tiroler Scharte waren noch Schnee- und Eisreste eines früheren Gletschers zu überwinden. Von der Scharte aus wurde der Gipfel aber doch recht alpin. Mit Steigeisen und leichter Kletterei über ein steiles Schneefeld und sehr steilen Schotter mit Felseinlagen ging es zum Gipfel ohne Kreuz aber mit großem Steinhaufen. Von dort hat man einen herrlichen Rundblick auf die Berge der Silvretta. Der Abstieg zur Hütte erfolgte auf dem gleichen Weg.
Auf der Hütte genossen wir noch einen Kaiserschmarrn zum Abschied, dann traten wir den Rückweg ins Tal an.

Letztendlich verbrachten wir bei gutem Bergwetter vier wunderbare Tage in der Silvretta mit einer sehr harmonischen Gruppe.

Josef Müller, 
Tourenleiter und 1. Vorsitzender