Pünktlich zu Beginn der Herbstferien fand eine Ausfahrt mit der Jugend des deutschen Alpenvereins der Sektionen Wasserburg a. Inn, Rosenheim und Mühldorf a. Inn statt. Weniger pünktlich verlief die Anreise zu unserem Startpunkt nach Aschau i. Chiemgau. Allerdings verbrachten wir die Wartezeit (über 1,5 Stunden) am Bahnhof in Rosenheim mit Kennenlernspielen und ersten Infos über die anstehende Tour – das Prientalhufeisen in den Chiemgauer Alpen.
In Aschau angekommen, ging es gleich hoch hinaus. Unser Ziel des ersten Tages war die Hochrieshütte. Bevor aber die ersten Gipfel und Grate überschritten wurden, begann das bekannte „Mörderspiel“, das sich über das ganze Wochenende erstrecken sollte. Dabei zieht jeder Teilnehmende einen kleinen Zettel mit dem Namen eines anderen Mitspielers. Ziel ist es, denjenigen dann „umzubringen“, indem sich beide etwas überreichen. Wer bereits tot ist, spielt nicht mehr mit. Am Ende gibt es einen Überlebenden, der das Spiel gewonnen hat. Wer der Gewinner war, wird später noch verraten.
Überglücklich erreichten wir die Hochries mit sensationellen Aussichten. Da der Hunger groß war, freuten wir uns über Käsespätzle oder Salat mit Hähnchen inklusive Nachschlag. Relativ müde ging es nach einer Runde „Kuhhandel“ schon gleich ins Bett, um am nächsten Morgen den Sonnenaufgang zu sehen. Dank der Zeitumstellung waren alle ausgeschlafen und super motiviert für die zweite Etappe. Mit genügend Lunchpaketen und einem entsprechend schweren Rucksack ging es zunächst bergab. Ganze sechs Gipfel erreichten wir auf dem Weg zu unserer nächsten Übernachtungshütte, dem Spitzsteinhaus.
An diesem Tag erlebten wir so einiges: Fast alle Teilnehmenden waren bereits tot – außer Sepp, der Gewinner und einziger Überlebende des „Mörderspiels“.
Auf der Spitzsteinhütte angekommen wartete bereits eine große Portion Gemüse-Lasagne auf uns. Danach stand Tourenplanung auf dem Programm. In zwei Gruppen mussten die Kids die anstehende dritte Etappe planen. Dabei wurden ihnen folgende Aufgaben bzw. Fragen zur Planung gestellt.
- Wann gehen wir los?
- Wie lange benötigen wir, bis wir im Tal sind?
- Wie viele Pausen brauchen wir? Wie lange dauern die Pausen?
- Wann treffen wir auf der Priener Hütte ein?
- Ist der Gipfel „Geigelstein“ noch machbar? Uhrzeit? Dunkelheit bedenken?
Auch am dritten Tag ging es zunächst bergab Richtung Sachrang, wo einige aus der Gruppe in die sog. „Lacka“ hüpften. Ein Teilnehmer sowie Franzi, eine unserer Jugendleiterinnen bemerkten, dass sie etwas Wichtiges auf der Hütte vergessen hatten. Was also tun?
Unser Sepp fackelte nicht lange und ließ sich auf einen ausgesprochen klugen Deal ein. Während wir alle Richtung Schreckalm wanderten, holte er uns innerhalb von unter 1 Stunde wieder ein und die Vorfreude auf die Freigetränke auf der Priener Hütte war bei ihm groß. Nachdem wir zeitlich gut im Plan waren, ging es noch auf den Geigelstein, der unterhalb der Priener Hütte thront.
Franzi prophezeite es bereits in der zweiten Nacht – ein 3-Gänge-Menü wird es geben! So war es auch, dass wir auf der Priener Hütte ein 3-Gänge-Menü verköstigen durften. Leider brach auch damit schon unser letzter Abend der Tour an und wir konnten ihn mit Gitarre und Gesang am Lagerfeuer bis zur Hüttenruhe um 22 Uhr genießen.
Der vierte und somit letzte Tag hatte es noch einmal in sich. Zunächst ging es nämlich bergauf Richtung Weitlanerkopf, dann wieder bergab und wieder bergauf Richtung Kampenwand Bergstation. Die Kids waren noch so motiviert, dass sie sogar den Hauptgipfel der Kampenwand mit Bravour meisterten. Eines von vielen Highlights der Prientalhufeisentour!