Tag 2:
Der zweite Tag war die „Königsetappe“ mit ca. 10 Stunden bis zur Adamekhütte am Dachsteingletscher. Nach einem zeitigen Frühstück starteten wir bei bestem Wetter auf dem bereits vom Vortag bekannten Steig. Der eindrucksvolle Eisenweg „Ramsauer Klettersteig“ zog sich über Gipfel und Türme, bevor es zum Abstieg ins Edelgrieß ging. Die höchste Erhebung war die Scheichenspitze mit 2.667m. Über eine kurze Gletscherquerung und Fixseile gelangten wir durch den Rosmarie-Stollen auf die Austriascharte. Die Aussicht war so spektakulär, dass Günter (Fotograf) bei einem Actionfoto das iPhone aus den Händen glitt und dieses ca. 30 m in den Abgrund stürzte. Viola beobachtete das „Missgeschick“ und merkte sich die Stelle, wo das Gerät liegen geblieben war. Unser Guide war zuversichtlich, das verlorene Teil wieder zu finden und erklärte nach Ankunft auf dem Gletscher einem Mitarbeiter vom Pistenservice den Sachverhalt. Dieser machte sich mit seiner Pistenkatze sofort auf die Suche und brachte nach 10 Minuten das unversehrte Smartphone zurück. Wir waren alle sehr erfreut, dass die schönen Fotos nicht verloren gegangen waren. In der Zwischenzeit hatten uns Melli und Lukas Getränke von der Bergstation der Hunerkogelbahn besorgt. Das war unser Glück, denn die Getränkevorräte waren schon knapp und der Weg noch weit. Nach der unvorhergesehenen Pause ging es über den Hallstätter Gletscher zum Hohen Dachstein. Auf diesem befestigten Gletscherweg waren viele Touristen unterwegs. Beim Einstieg auf den luftigen Schultersteig (B/C) musste zuerst eine Randkluft überwunden werden. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den höchsten Punkt unserer Tour, den Gipfel des Hohen Dachstein (2.995m). Natürlich wurden dann die obligatorischen Gipfelfotos geschossen. Leider blieb nicht viel Zeit, das atemberaubende Panorama über das Dachstein-Gebirge zu genießen, denn es lagen nochmals ca. 2 Stunden Gehzeit bis zur Adamekhütte vor uns. Der Abstieg vom Gipfel war nicht lang. Auch das Gehen am Seil über den geschrumpften Gosaugletscher ging zügig, aber der Weg über die abgeschliffenen Felsen zog sich hin. Hunger und Durst waren Antrieb genug, um noch rechtzeitig zum Abendessen anwesend zu sein. Wir waren sehr glücklich über die erbrachte Tagesleistung und die verdiente Belohnung. Um 22.00 Uhr waren wir alle im Matratzenlager. In der Nacht war ein heftiges Gewitter, das jedoch bald vorbei war.
Foto 04: Ramsauer KS über Scheichenspitze, Foto 05: Blick zurück auf Hohe Rams, Foto 06: Alpine Herausforderung, Foto 07: Handy Retter, Foto 08: Schulteranstieg Hoher Dachstein, Foto 09: Gipfelfoto Hoher Dachstein