Kletterwochenende am Stripsenjochhaus & dahoam is dahoam
Im März-Newsletter gab's eine Umfrage zu einem gemeinsamen Wochenende auf der Strips: Klettern, Bergsteigen, Klettersteig, Wandern und abends gemütliches Beisammensein. Auch wenn die Nachfrage hierauf recht übersichtlich war, fanden sich doch 3 Bergbegeisterte aus unserer Gruppe - wieder mal die üblichen Verdächtigen - Sven, Heinz und Manfredo.
Offensichtlich war das Interesse an der Strips von anderer Stelle aber sehr groß, so kam es, dass wir nur eine Übernachtung von Freitag auf Samstag buchen konnten, der Rest war komplett ausgebucht - nun denn, besser als gar nichts. Der Plan war, am Freitag morgen aufzusteigen und am Gams- bzw. Wildangerwandl ein paar Einseillängen zu machen - kaum angekommen, begann es zu regnen. So gingen wir weiter zur Strips, um eine Wetterbesserung abzuwarten - lange Rede, nach Regen kam Sonnenschein, danach wieder Regen und so zog sich das Spielchen bis zum Abend fort. Wir befürchteten schon, dass uns der nächste Tag so auch ins Wasser fallen könnte.
Samstag Morgen - ca. 5 Uhr, Blick aus einem der Fenster der Strips gen Osten - der Sonnenaufgang bahnt sich an, keine Spur von Nebel, der Wetterbericht stimmt auch - welch wunderbare Prognose. Nach dem Frühstück ging's dann gleich los - der Zustieg war übersichtlich, Ziel war die Via Classica, 13 SL, ein 5er - im Anschluss noch ein Abstecher auf den Gipfel der Fleischbank und dann wieder zurück - so der Plan.
Aber es kam anders ... im Einstiegsbereich lagen noch ca. 5 Meter Restschnee, was dummerweise dazu führte, dass es uns das Augenmaß ein wenig "verzog". Wir stiegen zu weit links ein; bereits nach kurzer Zeit war uns dann aber klar, dass das so nicht richtig sein konnte, aber zu spät zur Umkehr. Wir setzten auf die Grasbänder, welche ohnehin die Originaltour immer wieder queren; in der Hoffnung, hierüber doch doch in die Via Classica einsteigen zu können.
Also gingen wir weiter, über abenteuerliches Gelände, von miserabler Felsqualität, in steigendem Schwierigkeitsgrad. Wir trafen auf Grasbänder, wohl aber stets die falschen, also schwenkten wir dann irgendwann um und verfolgten den Nordgrat, von welchem wir zumindest sicher wussten, wo dieser entlangläuft.
Der Rest verlief dann nach Plan - bei stabiler Wetterlage folgten wir seilfrei dem Nordgrat, bis letztendlich zum Gipfel der Fleischbank. Nach der obligatorischen Gipfelbrotzeit gings dann südwestlich durch ein Rinnensystem hinab, bis hin zur Abseilpiste und irgendwann dann über die Restschneefelder zum Ellmauer Tor und von hier über den Eggersteig zurück zum Ausgangsort.
Auch wenn unsere Tour ein wenig anders lief als geplant - zusammenfassend war es abermals ein schönes Erlebnis unter Bergkameraden.
Am Sonntag wurde das Gebiet gewechselt. Bei schönstem Wetter ging es zum Berchtesgadener Hochthron hinauf, über die gut versicherte Mehrseillängenroute "Dahoam is Dahoam".
Und wieder war der Zustieg versteckt hinter einem Altschneefeld, ließ sich aber in der Randkluft gut erreichen und wir wurden zudem auf Kühlschranktemparatur herunter gekühlt. Die Route ist bestens versichert und die Hakenabstände kurz. Markant sind die Seillängen über scharfe Wasserrillen, sehr lohnend. Die MSL kann durchaus als Genußroute bezeichnet werden und ist gut machbar, wenn der 5te Grad sicher beherrscht wird. Einige Topos geben sie mit 6+ an, was aus unserer Sicht zu hart bewertet ist. Der Zustieg über Markt Schellenberg ist allerdings lang, dafür hat die Gipfelbrotzeit aufm Stöhrhaus einen herrlichen Panoramablick auf die Berchtesgadener Gebirgskette und den Watzmann.
Fortsetzung folgt! :-)
Bergheil, Manfredo, Heinz & Sven