Der Blick zurück, wir haben unser Mittagessen redlich verdient.
Der Wettereinbruch kommt und wir beschließen das Erlebte bei einem schönen Mittagsschläfchen zu verarbeiten. Solche kurzen Touren und flexible Zeitpläne haben schon Vorteile.
Am Nachmittag sitzen wir wieder an unserem Tisch in der Gaststube, sprechen die verschiedenen Varianten der Gletscherbergung durch und spielen mit Pfeffer- und Salzstreuer die Positionen der Seilschaft durch. Irgendwie ist es das nicht. Wir beschließen vor die Hütte zu gehen und auf der Terrasse die Sache konkret anzugehen.
Jetzt sind die Abläufe einfacher nachzuvollziehen und es ist Raum vorhanden, die kleinen Unterschiede in unserem Wissen und Vorgehen wahrzunehmen. Nachdem die Grundsequenz funktioniert, variieren wir Kleinigkeiten, wie z.B. den Rettungskarabiner durch eine Seilklemme (MicroTraktion) zu ersetzen oder welche Karabinerart besser durch den Verunfallten bedient werden kann.
Mit Ralph haben wir einen ehemaligen Fachübungsleiter und hochtourengestählten Bergmann im Team und er zeigt uns eine Variation per Gardaklemme eine Rücklaufsperre einzubauen. Das Seil ist gegen Rücklauf gesichert und es kann ein Flaschenzug aufgebaut werden. Sehr praktisch, gerade wenn nur einer den Gestürzten hochzieht.
Es ist spät geworden, wir beschließen am nächsten Tag einen Praxistest am Gletscher zu machen, einen passenden Abbruch hatten wir bei unserer Gipfeltour schon ausgemacht. Der Ansatz ist “mach es nur einmal, aber dann richtig”.