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RoBergAktiv am Ortler (Hintergrat)

Als eine der Vorbereitungstouren für unsere im August 2024 geplante „Westalpenwoche“ (u.a. Matterhorn) sind wir derzeit schon eifrig dabei, das für Hochtouren doch recht begrenzte Zeitfenster ausgiebig zu nutzen. „König Ortler“, als höchste Erhebung Südtirols (mit 3905 Metern), bietet sich hierzu natürlich hervorragend an (den Olperer Nordgrat hatten wir ja schon vor Kurzem gemacht – siehe auch hier in den Tourenberichten).
 

Am Wochenende (13.-14.07.) war’s dann endlich soweit; bei bester Wetterprognose sind wir am Samstag nach Sulden angereist und zur Hintergrathütte aufgestiegen. Den Zustieg haben wir um die Hälfte gekürzt, mit Hilfe des Sessellifts bis zur Langensteinhütte, denn der eigentliche Tourtag bietet dann ja noch genügend Gelegenheit, um HM und KM zu machen ;-)
Von der Hintergrathütte aus haben wir am Nachmittag uns noch den Zustieg auf die Moräne des Suldenferners ange-sehen, da am Folgetag der Start ja bereits noch in der Dunkelheit losgeht. Ein kalorienreiches Abendessen, noch ein Bierchen dazu und bei Zeiten ab in die Kiste.
Sonntag – bereits um spätestens 3 Uhr Morgen herrscht emsiges Treiben in der Hütte; ein „hin und her“, stets begleitet von den vertrauten Klängen der „Schlosserei“, wandeln zahlreiche Personen, mit Hirnbirn „bewaffnet, in der Hütte umher.
03:30 Frühstück, 4 Uhr Start. In einer Perlenkette unzähliger Hirnbirn-Lichtkegel bewegen sich die Ortler-Aspiranten nun in Richtung Suldenferner.

Am Signalkopf, welcher links absteigend umklettert wird, gab’s dann den ersten Stau. Danach kommen 2 Felsauf-schwünge (im 4er Bereich), selbstredend abermals mit Stau. Bei dem zwischen den beiden Felsaufschwüngen gele-genen größeren Eisfeld (ca. 40°) ging’s dann erfreulicherweise ohne weitere Warterei durch.
Nach den letzten Metern am Grat war er dann auch endlich erreicht, der Ortler. Oben war’s zapfig kalt, so dass wir nach einem kurzen „Berg Heil“ und obligatorischem Gipfelfoto, gleich wieder den Abstieg angingen, dann aber auf dem Normalweg.

Auf dem scheinbar nicht enden wollenden Gipfeleisfeld, am Gletscherbruch vorbei, begleitet von zahlreichen Spalten, sind wir dann via Lombardi Biwakschachtel bis zur Payerhütte, um endlich wieder „nachzutanken.
Davor hatten wir allerdings erneut ein „Stau-Vergnügen“, im Bereich des sog. Weiberschrecks (kurze Abseilstelle). Neben zahlreichen Wartenden, war dann noch ein blockierter Italiener, dessen vermeintliche Bergkameraden den ar-men Kerl da oben hätten wohl verhungern lassen, wenn denn sich da keiner der anderen „Ortlerranden“ ihm angenom-men hätte, so u.a. auch wir (also Augen auf, bei der Auswahl von Bergkameraden, denn solche „Freunde“ braucht kein Mensch).
Nun denn, nach der Payerhütte ging’s weiter zur Tabarettahütte und dann auf einem normalen Wanderweg, dafür scheinbar nicht mehr endend wollend, zurück zum Ausgangsplatz am Parkplatz der Sesselliftstation
Schee war’s trotzdem :-)
Berg Heil
Sven, Christian und meinereiner (Manfredo)

TIPP: an alle, die diese Tour gerne wiederholen möchten, plant euch in jedem Fall ein „gutes“ Stück Zeit in die Tou-renplanung mit ein, denn es „darf“ viel gewartet werden. Oder besser, geht unter der Woche.